…um die Jahrhundertwende erbat Archie Patterson (Vaterfigur des ausserordentlichen Vertriebskanals „Eurock“ – für Avantgarde, Prog- und Krautrock) einen Aufsatz, ein Porträt der Mensch Musik_Aktivitäten für sein phantastisches Buch… (Archie nannte den Aufsatz ‚free-source-grammar‘)…
Sohn Reikja (a.k.a. Andri) rundete das Porträt mit einen kurzen Clip zum Epistel der heiligen Flamme des Nada Brahma ab, obwohl Mensch Music zwar nicht explizit „Kraut“ ist, aber immerhin Alpen-Humpf zuhauf o.ä…
typisches Alpengörl 2015 in Basel
Retrospektive Gedanken dazu:
Rückblickend erscheint es erstaunlich, wie vergangene Erfahrungen sich erst im Jetzt erklären lassen… oder: fussen die heutigen Erkenntnisse auf die brennenden Fragen und Experimente eines «entfachten» Menschen?
Auf die Frage meiner Mutter, was ich eigentlich werden wolle, hätte ich ihr gesagt: „Musiker“! (weil man dabei immer spielt vs. arbeitet)…
Es mussten u.a. die frühen Begegnungen mit Klang gewesen sein…
Unter Mutter’s Flügel spielte ich die elektrische Eisenbahn und fragte mich, wie man bloss Musik und diese HARMONIEN „einfangen“ und auf meine Eisenbahnwagons packen könnte… also hämmerten sich viele Töne in wertvolle Beulen.
Eines Abends brachte der Silberrücken ein Ultravox nach Hause, ein Diktier-Gerät mit Folie, Mikrofon und Fussschalter…
Ein faszinierendes Utensil:
Also wenn so ein Diktat eingesprochen war, und wenn die Sekretärin nicht schnell genug tippte, konnte die SchallFolie – zur Wiederholung – mit dem Fusspedal einen kleinen Sprung rückwärts springen, bzw. einen kleinen Ausschnitt des Diktats wiederholt abspielen…
…und – Stück um Stück – auf die Transportwagons meiner Güterzüge gepackt werden!
So nahm ich in Mutters Küche denn blubbernden Kartoffelstock auf, stellte das Ultravox auf’s Klavier, drückte auf eine Taste desselben und wiederholte den blubbernden Kartoffelstock mittels des erwähnten Fusspedals:
ewiges Blubbern in A! Deus ex machina…
…festgehaltene Musik!
Der Kiefer baumelte oft lange im gleichen Ton (mit blubberndem Kartoffelstock als Bordun)… worauf mich die Mutter in einen Kinderchor steckte! Sie war die beste Mutter, die ich je hatte…
Aber der Chor blieb irgendwann im Hals stecken wegen Stimmbruchs und wurde eh etwas zu wenig wild für blühende Fantasie + Pubertät.
Um nicht noch mehr „handvoll“ zu werden, wurde ich 1971 nach Neuenburg „outgesourced“, um doch noch so etwas wie Ausbildung zu erfahren (Handelsschule und Konservatorium bei Meister André Pépin vom Orchestre de la Suisse Romande aus Genf), und
der Rest der Geschichte heisst Biographie…
item… man konnte Musik also sehr wohl „festhalten“?!
Aber der Klang davon? Der Sound?
Der Ausklang vom Big Bang?
Wie konnte Er sagen ‚es werde Licht‘? Ein Schelm, wäre vorher nicht schon der SOUND gewesen…
zwei Dimensionen in einer:
Sound und Rhythmus
Zeit und Raum
DAS Vehikel schlechthin, gebrandmarkt als Musik. Es führt uns bis in’s Innerste unseres wahren Selbst; so etwas wie sexuelle Erleuchtung, welche in uns ewige Intuition auszulösen vermag, ewig Neues schöpft, uns bar jeder Worte verbindet, wahr macht; ein heiliger Joker, Ego_los, frei von Gedanken, frei wie die Form…EINS.
Und doch – so scheint es – morphen wir Musik zum blossen “Abbild” (unserer Musik). Aufgepiekst nach Kriterien,
befruchtet mit Mythen in einem unheiligen Gral als Brieftasche unseres ökonomischen Kalküls: Moral zu verkaufen bis zur Ethik aus der Grabbelkiste…Wir kreieren ‘eigene Stile’, giessen Dogmen aus Exegesen, beanspruchen Erfolg als Geschmackspolizei, und vergessen dabei, dass wir Sound s i n d … mellow steady flow…
Salzsäulen raffinierter (Musik)Wissenschaftler teilen raffinierteste Stile in Kategorien und Stile wie Jazz, Klassik, Rastahinz und Pastakunz etc. Musik bleibt lächerlich klein verglichen mit dem allumfassenden, omnipräsenten Sound, dem Riesenblock, von welchem jede Musik lediglich einen winzigen Splitter verkörpert. Was urteilt Professor Mozart über Dr. Punk? Darf getötet werden im Namen der richtigen Note? Heisst hören nicht verstehen? Und kam das Hören nicht lange vor dem Schwatzen? R.I.P. John Lennon!
Dass man keine Töne festhalten und reproduzieren könne war also die Wiedergeburt der flachen Erde. Was geht und was nicht? Das Mysterium der Unhaltbarkeit von Musik? Eigentlich überhaupt die Nicht-Speicherbarkeit von Daten. Zumindest auf lange Zeit. Und doch ist der Mensch besessen darauf, mit Datenbanken, wie die vormaligen Bibliotheken (Alexandria, TempelBerg etc.) ein «Wissen» (wie Musik?) für die Nachwelt zu fixieren. Paradoxerweise zerstört (und/oder) verbietet der Mensch wieder die Bücher etc., „schreibt Geschichte neu“ (…!…), um Relikte der Vergangenheit mit neueren «praktischen Tatsachen» nach neueren Vorgaben zu gestalten (z.B. die Geschichten der Sieger)…
Gerne mache ich den Torwärter im Klan der Wegelagerer: hier entlang dem Rheintal stehen für die alpine Nord-Süd Route alle Schlösser und Ruinen als „Kontrollpunkte“ von wo aus beobachtet wird, was für Güter gen Süden und/oder gen Norden geht.
Wenn solche eine Karawane profitlich genug erschien, verlangten die Wegelagerer (Zollvögte Fürste und jene Profiteure) einen Tribut für die Passage.
I tax a chunk of every valuable ensemble in form of a little piece of sound, which then I’d include in a current project. This façon de faire enabled me to flavor productions with wild musk and leave a scent of “musical voyeurism”…
While canning music I encountered the myriad of excellence in each music, I noticed that diving into the fractals of each one, it makes me feel the archaic root (the sole authenticity in all musics, LOGOS!). That root seems to be a cold culture that doesn’t evolve. It’s still played as is and was 100’s, maybe 1000’s of years before! Whereas the evolutionary music, the development of hot culture makes it degenerate the way we know (more is less!). Reaching a point of extinction almost, becoming a non-interest, a global boredom, forgetting the root! As is, much of the conservable written word became eternal, stockable via print (look what journalism has become today!), a format like stocked music on LP became completely obsolete in only 50 years. Does this want to tell us that we are not meant to be the keepers of our intuition’s excellence?
I’m still convinced that, if we are not meant to be keepers, then we ought to focus on our strength as the seeers, the visioneers being given senses to materialize our intuitions for the sake of enlightenment, not as means to an end in a reward system, as an orgasm would be the reward of well-done fore-play…! I’m convinced that all lies are being revealed during these very present times. We already understand the importance of seezing the spur of this awakening consciousness and are about to gain full access to re-programming our matrix. Decode and park fear and all the rest of such. They cannot stop the Age of Aquarius. We are meant to remain the creators. They will surrender…Halleluja or something like that…
Ein eklektisches Bouquet von Versuchen verschiedenster Manufaktur (und Stilen) mündeten schliesslich in eine private Veröffentlichung, die erste eigene Langspielplatte: die LP Kulu Hatha Mamnua (1982). Ein Sammelsurium aus purer Freude am Machen, Suchen, Finden und Aufnehmen von Fragmenten verschiedenster Art mit – oft – heterokliten Klängen. Vieles mit dem langjährigen Weggefährten Gilles «Dizzi» Rieder (Perkussionist von „Débile Menthol“, einem Wirrkopf_Ensemble aus Neuenburg.
Musik als Abfallprodukt vorangegangener „Zünder“ (Experimente). Logos als Initiation von „allem“.
In most musics, today, we have guinness-book, Oscar-sitcoms and other piss-nobel-prizes for artists, but SOUND itself has no pantheon, no soundist to receive recognition for his “merits”. 16th century’s Johannes Keppler has signaled his ‚heavenly harmony‘ (and his book is still hard to find). Only a century later Ernst Chladni signalled his flabbergasting discoveries. No school hardly ever mentions any of it. As little as further explorations by the likes of A. Lauterwasser (e.g. Epos Dei) and many others… as the paradigm of science says: there is a reality independently from the observer… More and more seekers/seeers reveal yet more issues related to „my vehicle“, yet it falls flat under the table because of mediadic disinterest which dares me questioning the stuff that we learn vs. all the stuff we’d better be told…
Hence, I’m not interested in just music. I love all musics. I studied some for a while, went further… kept changing styles… exploring… progress…move on… just being in resonance with sound (via music) is the only importance, really. Music as a means to an end is not an issue (no condition is permanent!) but if I don’t hear the sound I imagine I might as well create one I can hear… Needless to say I literally fled from all exclusive associations, heretic clubs, members only bands etc., or being caught each time a genre took my style (or was it the other way ‘round?…)…
The best stanza in all reviews was: “This album (The Return of Peeni Waali, 1995) should not exist. It is (commercially) impossible!” Most descriptions penned adjectives like versatile, wacky, uncategoriseable (impossible to market)…
Sure, I dwelled for 12 years in a reggae-composition-cycle. There was the Peeni Waali expenditure (1989 – 2001) where I found comfort in the minimalistic vehicle, giving me the opportunity to experiment with opulent orchestrations, expanding the roster of friends (Sha, 2006), fractal it to Persian inflections (Shab Tab, 2012), soaking up Sufism.
Finally, I returned to the very basic roots of the city where I was born (Basel) and even wrote a piccolo march (for the local carnaval). This recent discovery anchored my philosophy all the more in that the carnaval represented an unprecedented freedom of form: unlike the dreaded stage appearances, concerts with wet panties contests between guitarists and drummers, the foolishness of making 2,5 bucks per 36 hours non-stop, no sleep etc.. Marching in the streets playing piccolo, wearing a mask, being incognito, doing it for no mercantile purrpussy, but for sole hedonistic pleasure, revealed an extraordinary blessing. One gives his creations, one receives a smile of a spectator, one is active (playing) and passive (looking at the spectators), continually on the move. There is no competition, no gain at stake, no “reward”, no record release and press shoobidoo, but just fully being one by being present. Katharsis. Period.
Having received that gift of perception (our vehicle), we owe it to Wakantanka to being original and grateful for letting us drive His astral Aston Martin, for being an embassador of originality, some kind of James Bond with plenty astral bum-bummies to quentch this insatiable (vain) thirst for ‚more‘, more kicks, more idols, more billionnaires to admire etc.
Looking back, I’m quite pleased that there are many original such attempts in my back-catalogue even if the joker often popped up his head and shouted name-dropper, copycat, iconoclasticus intellectualitor, etc… The originality sometimes resided in different approaches to joyful noise. I don’t mean necessarily playing oboe upside down or 10,000 ukulele-players naked in Hide Park, but e.g. making musical partners jump over their own shadows = another vocation dear to me: musical voyeurism…I like looking at it that way for the track with Linton Kwesi Johnson’s poem Beacon of Hope.
The communication with/between all these people who passed through the mill of life also remains a great part of the aforementioned originality. E.g. as a side leg sometimes I do sessions or recordings for other people. For 30 years, I recorded ensembles for an ethnological label in Zürich, which brings ensembles from Mongolia, Uganda, Tuva and many other places who then record 2-3 albums in 3-4 days. Very archaic renditions of mostly old traditional stuff. Very enchanting, touching, genuine… original! Within such sessions I expose this endemic Swiss behavior: as a people, we developed from basically peasants, mercenaries and waylayers.