Platten wie diese kämen in einer normalen, durch kalkulierendes Budgetdenken geprägten Firma nie zustande. Ihre Voraussetzung ist ein geradezu fanatischer Idealismus, ihr Nährboden eine bedingungslose Liebe zur Musik.
Über Jahre hinweg fügte der Schweizer Teilzeitmusiker Fizzè Steinchen an Steinchen, benutzte dabei 10 Studios in drei Ländern. Das Ergebnis ist ein bunt schillerndes, gleichwohl mit Bedacht inszeniertes Puzzle.
Wie in einem Gruppenbild haben da legendäre Figuren des Reggae einen angewiesenen Platz. Lee Perry liefert einen surrealen Rap über das Schweizer Bankenwesen (“Schaff dein Geld in Liechtenstein beiseite!”). Rico Rodriguez, der schon in den frühen Tagen des Ska ein gefragter Sessionmusiker war und vor zehn Jahren mit den Specials eine zweite Karriere begann, füllt viele Stücke mit dem warmen Klang seiner Posaune.
Stilistisch reicht die Bandbreite von Roots-Reggae über Jazz-Rockiges, Duke Ellington, irische Folklore bis zu afrikanischen Einsprengseln. Der Reggae liefert meist die rhythmische Basis.
Der Höhepunkt kommt gleich zu Beginn: Linton Kwesi Johnsons farbenreiches Gedicht über “Peeni Waali”, den Leuchtkäfer,
das schönste Stück, das er je aufgenommen hat.